Der schriftliche Ausdruck – der Endgegner bei den Deutschprüfungen?

Der schriftliche Ausdruck – der Endgegner bei den Deutschprüfungen?

Bei den Deutschprüfungen sind die sogenannten “produktiven” Fertigkeiten meistens die größten “Angstgegner” unserer Teilnehmenden, vor allem der schriftliche Ausdruck. Die Aufgaben zum schriftlichen Ausdruck sind nicht leicht. Auch bei diesem Thema kommt eine Verbesserung der Leistung nicht plötzlich über Nacht wie eine Erleuchtung, sondern durch hartnäckige, langfristige Arbeit. Nur regelmäßiges Üben führt auch beim Schreiben zum Erfolg. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie Schreiben zur Gewohnheit machen und dadurch immer besser darin werden.

Schreiben ist so schön…

Das Schreiben kann eine wunderbare Art sein, Ideen zum Leben zu erwecken, Geschichten zu teilen und Gedanken zu formulieren. Doch oft fühlen wir uns von der Vorstellung überwältigt, stundenlang an einem Stück schreiben zu müssen und fangen gar nicht erst an zu damit. Oder wir denken, dass wir nicht gut genug schreiben können.

Heute möchten wir Ihnen eine tolle Methode zeigen, wie Sie Ihre Schreibfertigkeit mit kurzen Sitzungen verbessern können. Der Schlüssel ist, kontinuierlich zu arbeiten und keine Tage auszulassen. Solange Sie am Ball bleiben, werden Sie Fortschritte erzielen – und das Schreiben wird seine magische Wirkung entfalten.

Regelmäßigkeit als Grundpfeiler

Es geht nicht um die Länge einer einzelnen Sitzung, sondern um die Regelmäßigkeit Ihrer Bemühungen. Ein paar Minuten pro Tag, konsequent beibehalten, können im Laufe der Zeit enorme Fortschritte bringen.

Schritt für Schritt zum Erfolg

“Viele erwarten, dass sie sich hinsetzen und das Schreiben sofort klappt, dass sie sofort eine Höchstleistung erbringen. Aber kein Sportler, kein Musiker würde das von sich erwarten – gerade die Profis wissen es besser.“ (Christiane Gelitz). Was bedeutet das für uns bei der Vorbereitung? Sie sollten schrittweise vorgehen und sich nicht sofort an die Prüfungsaufgabe heranwagen – eine Erörterung, einen Beschwerdebrief oder einen Forumsbeitrag. Sondern mit kleineren Aufgaben beginnen, z.B. einen kleinen Text über Ihr Wochenende, Ihre Meinung zu einem bestimmten Thema. Auf diese Weise üben und erweitern Sie Ihren Wortschatz und gewöhnen sich daran, zu schreiben. Und natürlich sollten Sie alle Schreibaufgaben erledigen, die Ihnen Ihre Lehrkraft gibt, wenn Sie einen Kurs besuchen.

Tägliche Gewohnheit, dauerhafter Erfolg

Der Aufbau einer täglichen Schreibroutine ist eine Investition in Ihre Kreativität und Produktivität. Beginnen Sie mit einem realistischen Zeitfenster – fünfzehn Minuten, zwanzig Minuten – und verpflichten Sie sich dazu, täglich in dieser Zeitspanne zu schreiben. Und zwar möglichst immer zur gleichen Zeit, z.B. morgens nach dem Aufstehen, nach dem Frühstück oder nach den Abendnachrichten im Fernsehen. Der Aufbau einer Gewohnheit bedeutet sehr viel. Wenn Sie sich erst einmal daran gewöhnt haben, täglich zu schreiben, wird es sich anfühlen, als ob etwas fehlt, wenn Sie es nicht tun.

Der Weg zum Ziel

Es ist normal, Momente der Frustration oder Erschöpfung zu erleben. Aber gerade in diesen Momenten ist es wichtig, an der Gewohnheit festzuhalten. Denken Sie daran, dass die Summe all Ihrer kurzen Schreibsitzungen zu einem beeindruckenden Ganzen wird. Wenn Sie an einem Tag nicht die Zeit haben, eine Stunde zu schreiben, ist das völlig in Ordnung. Setzen Sie sich stattdessen für eine kurze, produktive Sitzung hin. Das wird den Fluss aufrechterhalten und Sie näher an Ihr Ziel bringen.

Effektive Techniken

  • Zeiteinteilung: Verwenden Sie einen Timer, um sich auf eine kurze, intensive Schreibsitzung zu konzentrieren.
  • Themenliste: Halten Sie eine Liste von Themen oder Ideen bereit, um in den Schreibfluss zu kommen, auch wenn die Zeit knapp ist.
  • Pausen nutzen: Während einer kurzen Pause können Sie Notizen machen oder Ideen für Ihre nächste Schreibsitzung aufschreiben.

Fazit: Kurz, aber regelmäßig

Die Idee, dass Schreibsitzungen lang sein müssen, um effektiv zu sein, ist ein Mythos. Tatsächlich sind kurze, regelmäßige Schreibsitzungen der Schlüssel zum Erfolg. Solange Sie daran arbeiten und keine Tage auslassen, wird sich Ihre Arbeit im Laufe der Zeit summieren. Es geht nicht darum, wie viel Sie auf einmal schreiben, sondern darum, wie oft Sie schreiben. Beginnen Sie klein, halten Sie die Gewohnheit aufrecht und erleben Sie, wie Ihre Schreibprojekte wachsen und gedeihen.

Unser Kernsatz für heute: Solange Sie arbeiten, werden Sie es schaffen. Schreiben Sie regemäßig und erreichen Sie dauerhaften Erfolg.

Literaturempfehlung:

James Clear: Die 1%-Methode – Minimale Veränderung, maximale Wirkung (Bestseller)

https://www.spektrum.de/news/schreiben-zur-selbsterkenntnis-den-inneren-zensor-umgehen/2136552 (Christiane Gelitz)

Bernd Stolte
Bernd Stolte